Friedhof als Klassenzimmer

Projektwoche an der Beruflichen Schule im Fachbereich Gesundheit und Pflege

Am 20. November war der Totensonntag oder Ewigkeitssonntag, die Bezeichnung hängt mit dem Glauben zusammen.

Dieser Tag ist der „Gedenktag der Entschlafenden für das Totengedenken“. So die offizielle Bezeichnung der Evangelischen Kirche Deutschlands. Abschied und Erinnerung an die Verstorbenen stehen im Mittelpunkt.

Für die Auszubildenden der Beruflichen Schule an der Wirtschaftsakademie Nord gab es, nicht zuletzt aus diesem Grund, im Fachbereich Gesundheit und Pflege, zu dieser Thematik eine intensive Projektwoche.

Die Bildungsteilnehmer hatten die Möglichkeit, sich mit der speziellen Pflege und Begleitung sterbender Menschen, in unterschiedlichen Kontexten auseinander zu setzen. Ziel der Projektwoche ist die Sensibilisierung  der Auszubildenden mit der konkreten pflegerischen Aufgabe im Zusammenhang mit den Ergebnissen aus der Sterbeforschung und der eigenen Endlichkeit.

In dieser Thematik, korrelieren die Inhalte der Pflege- und Gesundheitswissenschaft, der Geistes- und Sozialwissenschaft sowie die pflegerelevanten Inhalte aus den Bereichen Recht, Wirtschaft und Politik stark miteinander“, so die Schulleiterin Corinna Stefaniak. Die physiologischen Vorgänge beim Sterben und deren Berücksichtigung bei der Pflege, das Kennenlernen der Sterbephasen insbesondere nach dem Phasenmodell nach Kübler-Ross, aber auch das Sterben und der Tod aus der Sicht verschiedener Weltreligionen waren Themen der Projektwoche. Besonders interessant war der Besuch eines ortsansässigen Bestattungshauses. Die Auszubildenden konnten hier, in einer sehr beeindruckenden Atmosphäre, alle Fragen rund um die Bestattung, Bestattungsarten, Bestattungsvollmachten und Bestattungskosten stellen. Interessant war für die Auszubildenden auch die postmortale Pflege eines Leichnams durch die Bestatter. Es blieben keine Fragen unbeantwortet. Der anschließende Besuch des hiesigen Friedhofs schloss die Projektwoche ab. 

„Niemand ist fort, den man liebt. Liebe ist ewige Gegenwart“ Stefan Zweig